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Palästinenser, Juden und kein Ende in Sicht

  • lawo66
  • 31. Okt. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

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Palästina und Israel im Herbst 2023

Kaum eine Gegend der Erde ist so umstritten und umkämpft wie der sogenannte Gaza-Streifen und das Staatsgebiet von Israel. Seit vor 2 Wochen die Hamas überfallartig in Israel eingefallen ist, gemordet und entführt und dabei weder vor Kindern noch Alten Halt gemacht hat, ist die Welt um einen neuen, aktiven Hotspot reicher.

Eine Terror-Organisation, die das eigene Volk als Geisel nimmt und sich in Schulen, Krankenhäusern und Kirchen hinter Kindern, Kranken und entführten Geiseln versteckt und Mord als legitime Maßnahme ansieht, darf bekämpft und zerschlagen werden. Durch die jahrelange Gehirnwäsche der Mitglieder wird eine Re-Sozialisierung leider kaum möglich sein, zu fundamental und zu einbetoniert sind die Ansichten und Standpunkte. Wer bereit ist, sich selbst und andere für seine Sicht der Dinge zu opfern, der ist für Vernunft und Diskussion nicht mehr bereit. Deswegen wird das Ende der Hamas Aktivisten wohl deren Tod sein.


Aber auch Israel muss sich, fernab vom Judenhass, kritisieren lassen und man sollte sich eingestehen, dass das permanente Verstoßen gegen gültiges Recht (Siedlungspolitik) und das Unterdrücken eines ganzen Volkes nicht zum Ziel des friedlichen Miteinanders führten kann. Mit der Überheblichkeit des Stärkeren wurden immer wieder neue Dörfer ins Palästinensergebiet gebaut, wohl wissend, dass Unmut Ärger, Verzweiflung und Wut damit wachsen, und wie selbstverständlich wurden die Bewohner des Gazastreifens als Terroristen eingestuft und dementsprechend behandelt.

Menschenunwürdig und völlig anders, als es ihr Glaube vorgibt, wurden und werden Kinder, Schwache und Kranke ihrem Schicksal überlassen und man sieht gerne weg anstatt das Elend zu bekämpfen und einfach zu helfen. Israelis sehen sich als Juden wohl für alle Zeiten im Recht, egal was sie auch anstellen. Das sind sie nicht. Auch unter Juden gibt es machtbesessene Menschen, auch unter Israelis finden sich Mörder, Betrüger, Vergewaltiger. Juden sind genauso fehlerhaft, intelligent, ignorant und einzigartig wie alle anderen Menschen.


Ganz Verschobene sehen sich jetzt auch bei uns in der Rolle, ihren Judenhass ausleben zu dürfen, schließlich bombardiert die israelische Luftwaffe Ziele im Gaza. Kann mir jemand erklären, warum man "die Juden" hassen sollte? Warum nicht auch blonde Weintrinker oder alle mit einem BMI unter 22? Was bringt jemanden dazu, eine ganze Gruppe von Menschen zu hassen? Es werden, auch in Österreich, die Fahnen Israels zerrissen und verbrannt. Bei den Aktivisten habe ich den Verdacht, dass sie nicht wissen was sie da tun - und auch nicht warum. Seltsame Leute rufen "Tod für Israel", tragen für 2 Stunden Arafat-Gedächtnis-Schals und beklatschen Aktionen der Terrororganisation Hamas. Was denken solche Menschen? Sind das alles einfach nur Idioten, Mitläufer, Vollzeitdemonstranten?


Ich kann verstehen wenn jemand einen einzelnen Politiker, Polizisten oder Fußball-Schiedsrichter nicht mag, wenn man mit dessen Entscheidungen und Ansichten nicht einverstanden ist. Viele machen sich nicht die Mühe, selbst nachzudenken oder sind generell gegen Mehrheits- oder Obrigkeitsentscheidungen. Deswegen aber die gesamte Polizei ausradieren zu wollen (wahlweise auch alle Schiedsrichter), erscheint mir etwas überzogen und wurde wohl auch noch nie angestrebt. Warum also die Juden? Weil alle Juden reicht und verschlagen sind, krummnasig an der Weltherrschaft arbeitend? Glaubt das wirklich jemand der einigermaßen klar bei Verstand ist? Der jüdisch Gläubige in seiner fundamentalistischen Form erscheint uns fremd und sonderbar, wir erlauben uns Vorbehalte obwohl wir vieles nicht wissen oder kennen. Menschen, die 1x pro Woche auf den Aufzug verzichten, weil ihr Herr das Arbeiten des Knopfdrückens nicht erlaubt, passen nicht zu unserer gemäßigten Rationalität - aber das tun Eiferer nie. Jede Form von Extremismus ist zumindest bedenklich. Warum also die Juden? Wenn wir sie wegen ihrer, für uns manchmal befremdlichen, Kultur hassen, dann müssten wir 90% der Weltbevölkerung hassen weil wohl auch schwer bewaffnete und im 30l Truck fahrende Trump-Wähler, hemmungslos unterdrückende Chinesen oder ein offensichtlich durchgeknallter Moskauer zumindest als bedenklich empfunden werden sollte. Doch die Russen als Volk werden nicht gehasst, die Chinesen als Volk sind oft lästig, werden aber nicht gehasst und auch Amerikaner erzeugen eher positive Assoziationen. Wenn es also nicht die Kultur, die Art zu leben, ist - was ist es dann? Vielleicht, weil die Juden unseren Jesus ermorden ließen? Eine echte Sauerei war das und deswegen hasst man jetzt alle Juden?


Ideologisch Getriebene wollen (religiös) Andersdenkenden überhaupt gleich das Recht auf deren Existenz absprechen. Diese traurigen Gestalten stecken entwicklungsmäßig noch im Mittelalter fest, sehen Frauen als Gebärmaschinen und Männer für unfähig, ihre Triebe unter Kontrolle zu halten wenn sie freies Haar oder unverhüllte Augen sehen. Man fürchtet alles, was die Bevölkerung zum Nachdenken bringen könnte. Schulen, freie Rede und Nichtkonformität wird unter Strafe gestellt. Vorgeschoben wird dabei sehr oft der Wille irgendeines Gottes, doch alleine der angestrebte Machterhalt ist es, der diesen Schwachsinn am Leben erhält. Und natürlich hilft dabei die unausweichliche Gehirnwäsche, mit der jeder zeitlebens konfrontiert wird. Wie soll ein Junge, der in Gaza oder dem Iran aufwächst und am eigenen Leib erfährt wie missachtet sein Volk durch Sanktionen und Isolation wird, der immer wieder ein Feindbild des entartenden Gegners präsentiert bekommt und dem Gewalt gegen diesen Feind als legitim und bewundernswert vermittelt wird, jemals auf ein demokratisches, tolerantes Gedankengut kommen? Wenn überhaupt, dann wird es 3 oder 4 Generationen dauern bis der tiefe Spalt zwischen Israel und Palästina, zwischen Orient und Okzident, zwischen Anhängern von Allah und Gott geschlossen werden kann. Zur Zeit wird dieser Hass aber eher exportiert als eingedämmt.


Was kann man also tun? Das israelische Heer wird aller Voraussicht nach mit starken Verlusten den Gazastreifen von der Hamas säubern. Die UNO und EU wird halbweiche Statements abgeben und zu Waffenstillstand und humanitären Korridoren aufrufen. Es werden Geiseln sterben und natürlich wird vor allen wieder die Zivilbevölkerung leiden und sterben. Terroristen werden sich in den Libanon und Iran absetzen und jeden toten Israeli als Sieg feiern. Große Teile der israelischen Regierung wird zurücktreten und "Verantwortung übernehmen". Der Papst wird beten und viele Menschen werden den Kopf schütteln. Teilinformierter Mitläufer und Nicht-Denker, die einfach Spaß am Krawall haben, werden grölend und johlend auf jeder Demo zu finden sein und in 10-15 Jahren beginnt wieder alles von vorne.

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